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Arbeitskreis Asyl und Menschenrechte  AKAM e.V. - Kempen
Mitglied im Flüchtlingsrat NRW

Das Feuer im Lager Moria auf Lesbos ist eine Tragödie – eine zu erwartende Tragödie.
erstellt von Dr. Michael Stoffels - Monika Schütz-Madré
17.09.20     Klicks:3383     A+ | a-
Das vollkommen überfüllte und jetzt abgebrannte Lager war ein Symbol für das menschenverachtende Versagen europäischer Flüchtlingspolitik.

Mit diesem Brand in Moria, mit dem Sterben im Mittelmeer, stirbt auch jeden Tag die humanitäre Verantwortung und die Humanität innerhalb unserer europäischen Union – und sterben auch unsere Werte.

Wir tragen Schuld, wenn wir glauben, wir können uns abschreckend gegenüber Menschen verhalten die alles verloren haben, die Geflüchtete sind. Wir tragen Schuld, wenn wir glauben, die Europäische Union könnte sich eine Festung errichten.

Warum ist ein reicher Kontinent nicht fähig, mit diesen Menschen in Würde und Anstand umzugehen? Warum quält man Kinder, Frauen und Menschen, die vor Armut und Krieg geflohen sind?

Wer sich über die Flammen in Moria wundert, hat die vergangenen Monate weggeschaut. Die Zustände waren schon vor dem Brand menschenunwürdig. Was taugt Europa, wenn es das duldet?

Und jetzt sind wir wieder bei der Frage was mit den Schutzsuchenden Menschen in Moria passieren soll. Monatelang wurde weggeschaut. Jetzt wo das Lager abgebrannt ist und viele Menschen nicht einmal ein Zeltdach über den Kopf haben, muss endlich geklärt werden, was mit den Menschen vor Ort passieren soll, die ohnehin schon viel zu lange unter menschenunwürdigen Bedingungen überleben mussten. Die Debatte ist im vollen Gange, Parteien und Politiker positionieren sich und auch auf europäischer Ebene wird heiß darüber gestritten wie eine Verteilung erfolgen soll. Für viele Menschen bei uns im Land ist jedoch klar, dass JETZT gehandelt werden muss! In den sozialen Medien und auf Demos und Mahnwachen wird mobilisiert was in kürzester Zeit eben möglich ist.

Könnt Ihr euch noch an den Brand von Notre Dame erinnern und die darauffolgende Welle an Solidarität für das Gebäude? Von dieser Art der Solidarität für die Schutzsuchenden in Moria sind wir weit entfernt.

Viele Kommunen und Bundesländer – auch Kempen, sind aufnahmebereit. Es ist der Bundesinnenminister, der sich endlich bewegen muss. Es ist die GroKo, die diesen Innenminister zum Handeln zwingen muss. Und  es sind WIR, die immer wieder weiterhin Druck auf Landes – und Bundesregierung ausüben müssen.

Gerade vor dem Hintergrund der aktuellen deutschen Ratspräsidentschaft muss Frau von der Leyen als Präsidentin der EU – Kommission jetzt alles dafür tun, damit erstens den Menschen auf den griechischen Ägäis Inseln und zuallererst in Moria unmittelbar geholfen wird und dass sie von dort evakuiert und auf die EU verteilt werden, um ihr Asylverfahren zu durchlaufen. Zweitens, - noch währende der deutschen Ratspräsidentschaft muss ein System der Flüchtlingsverteilung umgesetzt werden, dass endlich klare Antworten auf die seit Jahren bekannten Fragen gibt. Ein System, dass auf den Prinzipien europäischer Solidarität beruht und diejenigen EU -Staaten, die entgegen der humanitären Grundsätze Europas nicht dazu bereit sind, Schutzsuchende aufzunehmen, drastisch dafür in Haftung nimmt.

Es muss JETZT gehandelt werden!

Wir können, und müssen den Menschen jetzt helfen, nicht erst wenn alle“ EU Staaten sich abgesprochen haben, nicht erst, wenn alle politischen Fragen abgewogen und kalkuliert wurden. JETZT! Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu schützen ist gerade jetzt unser aller Verpflichtung. Wir als deutsche Gesellschaft können JETZT ein Zeichen in die Welt senden, dass selbst in Zeiten einer weltweit stattfindenden Pandemie, die Menschlichkeit noch nicht gestorben ist. Wir können JETZT tun, was die Situation von uns fordert: Anderen Menschen zu helfen die in diesen Augenblicken in größter Not sind. Und wir müssen das sein, was uns am Nächsten sein sollte – Mensch sein!

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